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PROJEKT

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New Work im Krankenhaus- Coaching-Blog

🌱 Vom Funken zur Veränderung: Ein New-Work-Projekt in der Pflege

Ausgangspunkt

Als ich zum ersten Mal die Idee von New Work in der Pflege teilte, wusste ich:
Das ist der Weg, um dem Fachkräftemangel wirksam zu begegnen.
Nach vielen Gesprächen mit Leitungspersonen kam schließlich der Moment:
Die Führung eines Krankenhauses mit 160 Mitarbeitenden sagte:

„Lassen Sie es uns versuchen.“

Dieser Satz war der Startpunkt für ein Projekt, das mehr als Veränderung bewirken sollte – es setzte eine Bewegung in Gang.

Der Start: Haltung zeigen, Miteinander stärken

Im September 2024 begann alles mit einer Kick-off-Veranstaltung. Die Stimmung: Neugierig. Skeptisch. Offen.
Doch schnell wurde klar: Es geht nicht um mehr Aufgaben – sondern um echte Mitgestaltung.
Die ersten Pflegekräfte waren sofort begeistert. Gemeinsam wählten wir ein Logo, das unseren Anspruch sichtbar machte:
Vertrauen, Beteiligung, Haltung.

Im Oktober starteten wir mit Workshops zu Teamgeist und Kommunikation.
Schon nach kurzer Zeit öffneten sich Teams, benannten Konflikte, fanden neue Wege.
Veränderung wurde spürbar. Es wurde miteinander  statt übereinander gesprochen. 

Entwicklungsgespräche: Potenziale sichtbar machen

Ein Herzstück des Projekts: stärkenorientierte Entwicklungsgespräche.
Viele Führungskräfte waren überrascht, welches Potenzial in ihren Mitarbeitenden steckt.
Neue Rollen entstanden, passende Aufgaben wurden vergeben – Zufriedenheit wuchs.

Doch nicht alle wollten mitmachen:
Einige Mitarbeitende verweigerten die Gespräche – aus Angst vor Bewertung.
Gerade jene, die sich bisher aus den New-Work-Themen herausgehalten hatten.
Diese Reaktionen wurden nicht bewertet, sondern ernst genommen – als ehrlicher Spiegel der Kultur.

Prozessanalyse: Strukturen verstehen, Synergien finden

Gemeinsam dokumentierten wir erstmals alle Arbeitsabläufe: Wer macht was, wann, wie – und warum?
Diese Klarheit zeigte:

  • Wo Abläufe haken

  • Wo Stärken ungenutzt bleiben

  • Wie Menschen und Prozesse neu gedacht werden können

Das Ergebnis: Einige Mitarbeitende übernehmen heute Aufgaben, die besser zu ihren Talenten passen – und erleben dadurch mehr Sinn und Wirksamkeit im Alltag.

Führung im Wandel: Kultur braucht Haltung

New Work endet nicht bei den Teams.
Deshalb begleite ich aktuell das Leitungsteam des Hauses auf dem Weg zu einer neuen Führungskultur:

  • Kommunikation auf Augenhöhe

  • Stärken nutzen statt kontrollieren

  • Entwicklungsgespräche neu denken

  • Selbstorganisation ermöglichen

  • Feedback als Führungsinstrument etablieren

Nächster Schritt: Interprofessionelle Zusammenarbeit

Als Nächstes rücken die Ärzt:innen mit in den Fokus.
Geplant sind gemeinsame Workshops, in denen Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Pflege und Medizin neu gestaltet werden.

Es bleibt spannend!

Mit diesem Projekt ist viel in Bewegung geraten. Teams haben sich geöffnet, Führung wurde neu gedacht, Potenziale sind sichtbar geworden.
Jetzt steht der letzte große Game Changer an: die Zusammenarbeit mit den Ärzt:innen stärken.

Ich bin mir absolut sicher:
 

Wenn wir auch diese Schnittstelle neu gestalten, wird die Mitarbeiterzufriedenheit noch einmal deutlich steigen.
Denn genau dort liegt ein immer wieder benanntes Problem – und damit das riesige Potenzial,  die Mitarbeiterzufriedenheit auf ein sehr hohes Niveau zu heben!

Fazit: Was bleibt – und wie mache ich weiter?

Doch eins ist mir bei diesem Projekt auch klar geworden:
Die klassische Beraterrolle ist nicht mein Weg.

Was mich am meisten Zeit und Kraft gekostet hat, war nicht die Struktur oder die Workshops –
sondern die Veränderungsbereitschaft in den Menschen zu entfachen.
Immer wieder musste ich in Einzelgesprächen Zuversicht wecken, Ängste auffangen und eine Vorstellung davon zeichnen, wie lohnend der Weg sein kann –
trotz Unsicherheit, zusätzlichem Aufwand und dem Verlassen der Komfortzone.

Denn genau das war gefordert:

  • Neue Aufgaben übernehmen

  • Nach dem Dienst länger bleiben

  • Neue Kommunikationswege ausprobieren

  • Sich verbindlich an Standards halten

Das war kein einfacher Prozess. Aber es war der entscheidende.

👉 Deshalb ist meine Zukunft nicht klassische Beratung – sondern konsequente Arbeit an Veränderungsbereitschaft.

Ich bin überzeugt:
Sie ist der heilige Gral für Wandel in der Pflege.
Nicht Tools, nicht Methoden – sondern die innere Bereitschaft, sich zu bewegen.

Daran arbeite ich gerade:
Ein neues Konzept, das genau hier ansetzt. Dort, wo Wandel wirklich beginnt...

Es bleibt spannend!!!!

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